Wann ist Zeitumstellung? Termine, Geschichte und Fakten zur Sommerzeit

Was versteht man unter der Zeitumstellung?

Als Zeitumstellung bezeichnet man den halbjährlichen Wechsel zwischen der Mitteleuropäischen Zeit (MEZ), oft auch Winterzeit genannt, und der Mitteleuropäischen Sommerzeit (MESZ). An einem Sonntag im Frühjahr wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt, im Herbst wird sie wieder zurückgestellt. Die Idee dahinter ist, die Hauptaktivitätszeiten der Menschen besser an die Zeiten des Tageslichts anzupassen.

In Deutschland und den meisten EU‑Staaten beginnt die Sommerzeit am letzten Sonntag im März. In dieser Nacht wird die Uhr um 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr gestellt. Der Wechsel zurück zur Normalzeit findet am letzten Sonntag im Oktober statt: Um 03:00 Uhr springt die Uhr auf 02:00 Uhr. Im Ergebnis dauert der Tag im Frühjahr nur 23 Stunden und im Herbst 25 Stunden.

Termine für die Zeitumstellung 2025 bis 2027

Die wichtigste Frage lautet oft: Wann ist die nächste Zeitumstellung? Die folgende Tabelle zeigt die festgelegten Termine für die kommenden Jahre. Die EU hat für die Umstellung einheitliche Daten festgelegt, sodass in allen Mitgliedstaaten gleichzeitig umgestellt wird.

Jahr Beginn der Sommerzeit Ende der Sommerzeit
2024 31. März 2024 (02:00 → 03:00) 27. Oktober 2024 (03:00 → 02:00)
2025 30. März 2025 (02:00 → 03:00) 26. Oktober 2025 (03:00 → 02:00)
2026 29. März 2026 (02:00 → 03:00) 25. Oktober 2026 (03:00 → 02:00)
2027 28. März 2027 (02:00 → 03:00) 31. Oktober 2027 (03:00 → 02:00)

Diese Termine entsprechen den offiziellen Angaben der EU für die kommenden Jahre. Sie folgen dem Prinzip, dass die Sommerzeit jeweils am letzten Sonntag im März beginnt und am letzten Sonntag im Oktober endet. Während der Umstellung wird die Uhr im Frühjahr eine Stunde vorgestellt, im Herbst eine Stunde zurückgestellt.

So merkt man sich die Richtung der Umstellung

Eine einfache Eselsbrücke hilft, sich die Richtung zu merken: „Im Frühling stellt man die Gartenmöbel vor die Tür, im Herbst stellt man sie zurück in den Schuppen.“ Genauso verhält es sich mit der Uhr: Im Frühjahr wird vor-, im Herbst zurückgestellt.

Schritt für Schritt: Uhren richtig umstellen

  1. Notieren Sie sich den Termin der nächsten Umstellung in Ihrem Kalender.
  2. Stellen Sie in der Nacht von Samstag auf Sonntag Ihre analogen Uhren (Wecker, Wanduhren) entsprechend vor oder zurück. Funkuhren und Smartphones erledigen dies automatisch.
  3. Kontrollieren Sie nach der Umstellung Geräte wie Backöfen, Autos oder Heizungsanlagen. Diese haben teilweise keine automatische Zeitsynchronisation.
  4. Planen Sie in der Woche nach der Umstellung mehr Ruhe ein, da der Schlafrhythmus sich anpassen muss.
Tipp: Wer nachts keine Uhr umstellen möchte, kann die Umstellung bereits vor dem Schlafengehen vornehmen. Am nächsten Morgen passt dann alles und man startet entspannt in den Tag.

Kurzer Überblick: Die Geschichte der Zeitumstellung

Die Idee, den Tagesrhythmus an das verfügbare Tageslicht anzupassen, ist über 100 Jahre alt. In Deutschland wurde die Sommerzeit erstmals 1916 während des Ersten Weltkriegs eingeführt. Die zusätzliche Stunde Tageslicht sollte die Nutzung von Energie in der Industrie erleichtern. Nach dem Krieg wurde die Maßnahme wieder abgeschafft, im Zweiten Weltkrieg kurzzeitig reaktiviert und 1947 sogar durch eine Hochsommerzeit ersetzt, bei der die Uhr zwei Stunden vorgestellt wurde.

Zwischen 1950 und 1979 gab es in Deutschland keine Zeitumstellung. Erst die Ölkrise der 1970er‑Jahre brachte das Thema zurück: Um die Tageslichtstunden besser zu nutzen und vermeintlich Energie zu sparen, führten viele europäische Staaten die Sommerzeit erneut ein. Am 6. April 1980 startete die Bundesrepublik gemeinsam mit der DDR wieder die Sommerzeit. 1996 wurden die Regelungen in der EU harmonisiert, seitdem erfolgt die Umstellung einheitlich Ende März und Ende Oktober.

Die Diskussion über eine Abschaffung der Zeitumstellung begleitet Europa seit Jahren. 2018 schlug die Europäische Kommission vor, den halbjährlichen Wechsel zu beenden, weil Umfragen eine breite Ablehnung zeigten. Bislang konnten sich die Mitgliedstaaten jedoch nicht auf eine dauerhafte Sommer- oder Winterzeit einigen. Daher bleibt es vorerst bei der bisherigen Regelung.

Vor- und Nachteile der Sommerzeit

Befürworter der Sommerzeit argumentieren, dass längere Abende mehr Freizeit im Hellen ermöglichen und Veranstaltungen im Freien begünstigen. Tatsächlich sind Sonnenuntergang und Abendlicht während der Sommerzeit etwa eine Stunde später, was sich positiv auf Outdoor‑Aktivitäten auswirkt. Allerdings ist das ursprüngliche Ziel, Energie zu sparen, umstritten. Studien und Analysen weisen darauf hin, dass die Einsparungen gering sind oder sogar ausgeglichen werden. Das Umweltbundesamt betont, dass zwar abends weniger Strom für Beleuchtung benötigt werde, gleichzeitig aber in den kühleren Morgenstunden im Frühling und Herbst mehr geheizt werde. Deshalb lässt sich kein deutlicher Energiespareffekt nachweisen.

Kritiker machen zudem gesundheitliche Aspekte geltend. Der abrupte Wechsel führt bei manchen Menschen zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder Abgeschlagenheit. In einer Forsa‑Umfrage gaben etwa ein Drittel der Befragten an, nach einer Umstellung körperliche oder psychische Beschwerden verspürt zu haben. Viele wünschen sich deshalb eine dauerhafte Zeit ohne halbjährliche Umstellung.

Aktuelle Debatte: Bleibt die Zeitumstellung dauerhaft?

Die EU‑Kommission wollte die halbjährliche Umstellung ab 2021 abschaffen, doch die Mitgliedstaaten konnten sich nicht einigen. Einige Länder bevorzugen eine dauerhafte Normalzeit, andere möchten die Sommerzeit beibehalten. Das liegt unter anderem an geografischen Unterschieden: Würde sich Osteuropa für eine dauerhafte Winterzeit entscheiden, ginge im Sommer die Sonne teils sehr früh auf, während sich im Westen bei dauerhafter Sommerzeit im Winter der Sonnenaufgang in den Vormittag verschieben würde. Ohne Einigkeit bliebe ein Flickenteppich unterschiedlicher Zeiten innerhalb der EU, was man vermeiden will. Bis auf Weiteres gilt daher weiterhin: Uhr vor, Uhr zurück – jeweils im Frühjahr und im Herbst.

Internationaler Vergleich

Weltweit gibt es sehr unterschiedliche Regelungen zur Sommerzeit. Nahe des Äquators verzichten viele Staaten aufgrund geringerer Unterschiede in der Tageslänge komplett auf den Wechsel. An den Polarkreisen wiederum reichen ein oder zwei Stunden Verschiebung nicht aus, um den extremen Schwankungen der Sonnenzeiten gerecht zu werden. Einige Beispiele zeigen die Vielfalt der Regelungen:

Region/Land Beginn der Sommerzeit Ende der Sommerzeit Besonderheiten
Deutschland / EU Letzter Sonntag im März (2 → 3 Uhr) Letzter Sonntag im Oktober (3 → 2 Uhr) Einheitliche Regelung in allen Mitgliedstaaten
USA Zweiter Sonntag im März (2 → 3 Uhr Ortszeit) Erster Sonntag im November (2 → 1 Uhr Ortszeit) Einige Bundesstaaten wie Arizona und Hawaii verwenden keine Sommerzeit
Japan Keine Sommerzeit; das ganze Jahr über gilt die Japan Standard Time (UTC+9)

Neben diesen Beispielen gibt es zahlreiche weitere Varianten: Mexiko stellte die Uhren bis 2022 ähnlich wie die USA um, Chile und Australien nutzen eigene Regeln, und in Ländern wie China, Indien oder Indonesien gibt es keine Zeitumstellung. Diese Vielfalt zeigt, dass die Umstellung weltweit keineswegs einheitlich geregelt ist.

Tipps zum Umgang mit der Zeitumstellung

  • Schlafrhythmus langsam anpassen: Gehen Sie einige Tage vor der Umstellung jeden Abend 10–15 Minuten früher oder später ins Bett, um den Körper vorzubereiten.
  • Tageslicht nutzen: Verbringen Sie Zeit im Freien. Natürliches Licht hilft der inneren Uhr, sich schneller an die neue Zeit zu gewöhnen.
  • Koffein und Alkohol meiden: Besonders am Abend erschweren Koffein oder Alkohol das Ein- und Durchschlafen.
  • Bewegung einplanen: Leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Sport fördert die Anpassung des Biorhythmus.

Fazit

Die Frage „Wann ist Zeitumstellung?“ lässt sich recht einfach beantworten: In Deutschland und Europa wird die Uhr am letzten Sonntag im März vorgestellt und am letzten Sonntag im Oktober zurückgestellt. Trotz der wiederkehrenden Diskussionen über Sinn und Nutzen der Sommerzeit bleibt die Regelung vorerst bestehen. Die meisten Menschen schätzen die längeren Sommerabende, kritisieren jedoch den Einfluss auf Schlaf und Wohlbefinden. Ob die Zeitumstellung in Zukunft abgeschafft wird, ist weiterhin offen. Bis dahin helfen Kalendererinnerungen und ein bewusster Umgang mit dem eigenen Biorhythmus, die Umstellung möglichst stressfrei zu gestalten.

Verfasst im Dezember 2025. Alle Angaben ohne Gewähr.